Landesliga Berlin: Neue Saison, alte Probleme

In der neuen Spielzeit herrscht absehbar wieder ein Mangel an Eis in Berlin. Für die Landesligisten bedeutet das: Wenig Trainingsmöglichkeiten gerade zu Beginn und eine Saison, die erst Ende Oktober beginnt. Der Modus? Tja, gute Frage.
Die Landesliga Berlin wird auch in der kommenden Spielzeit mit deutlichen Einschränkungen zu kämpfen haben – im Trainings- wie auch im Spielbetrieb. So müssen sich die Teams schon in der Saisonvorbereitung auf wenig Eiszeiten einstellen. Wie gewohnt soll zwar Mitte August die Innenfläche des Eisstadions PO9 in Betrieb gehen. Sie wird allerdings bis Ende Oktober für alle Berliner Eishockeyteams – abgesehen von wenigen Slots im Paul-Heyse-Stadion – die einzige Eisfläche bleiben, wie Alexander Hedderich, Präsident des Berliner Eissportverbandes (BEV), am Verbandstag am vergangenen Donnerstag ankündigte. Nicht betroffen sind lediglich die Eisbären Berlin, die im Wellblechpalast trainieren.
Grund für die erneut angespannte Eissituation in Berlin ist die sich abzeichnende späte Öffnung des Erika-Heß-Stadions im Wedding. So steht der Austausch der defekten Verdichter der Kühlanlage, weswegen das Stadion während der vergangenen Saison nach nur wenigen Wochen geschlossen werden musste, immer noch aus. Nachdem sich in der Angelegenheit lange nichts getan hatte, sah sich der BEV Ende Juni gar zu einem Brandbrief an Sportsenatorin Iris Spranger genötigt. Inzwischen hat der Betreiber der Arena, das Bezirksamt Mitte, immerhin vier neue Verdichter angeschafft, die Lieferzeit beträgt allerdings mindestens zwölf Wochen. Der BEV rechnet daher selbst erst für Mitte November mit einer Inbetriebnahme des Erika-Heß-Stadions. Unabhängig von der Reparatur der Verdichter laufen noch die Sanierungsarbeiten an der Dachkonstruktion. Beobachter schließen auch dabei Verzögerungen nicht aus.
Wegen des Mangels an Eiszeiten will der Berliner Eissportverband bis Ende Oktober auf Sportveranstaltungen an Wochenenden im PO9 verzichten, um zusätzliche Trainingsmöglichkeiten zu gewinnen. Lediglich die U17 des SCC Die Adler wird eher in den Wettkampf einsteigen, da der Spielbetrieb wegen des Qualifikationsmodus in der DNL2 früher beginnen muss. Die Berliner Landesligisten müssen sich hingegen gedulden. Den Saisonstart stellte BEV-Präsident Hedderich für Ende Oktober in Aussicht, wenn auch die Außenfläche im PO9 ans Netz gegangen ist. Eine Landesliga-Saison mit kompletter Hin- und Rückrunde schloss Hedderich bereits aus. Es sollen aber „mehr als zehn“ Spiele werden, wie er sagte.
Doch selbst die Inbetriebnahme der Eisstadien garantiert noch keinen reibungslosen Spielbetrieb. Verschärft werden die Probleme durch die wie schon in der Vorsaison angespannte Personalsituation in den Arenen – Folge des Einspardrucks in Berlin. Das Sportamt Charlottenburg/Wilmersdorf – Betreiber des PO9-Eisstadions – hat dem BEV bereits avisiert, dass es in der nächsten Saison zu personalbedingten Ausfällen kommen wird, wie BEV-Präsident Hedderich einräumte. Dieses Szenario befürchten Experten auch für das Erika-Heß-Eisstadion, wo die Personalsituation ähnlich angespannt ist. Somit scheint für die neue Saison nur eines sicher: die Unsicherheit.