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Ein fataler Blackout

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Lang hielt der SCC dem Druck von Fass 1b stand. Foto: SCC

Einen überlegenen Gegner kann man mit einer defensiven Ordnung zermürben. Der SCC machte das gegen Fass Berlin 1b lange gut. Für sechs Minuten verlor das Team aber die Kontrolle – und damit das Spiel.

Der SCC Berlin hat gegen Fass Berlin 1b verdient mit 1:7 (0:0; 1:6; 0:1) verloren. Die Charlottenburger hielten die Begegnung gegen die spielerisch besseren Gastgeber lange Zeit offen. Die Entscheidung in der fairen Partie fiel in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels, als der SCC einen totalen Blackout erlebte und sechs Tore im Minutentakt kassierte.

Die Vorzeichen für die Begegnung waren für die Gäste schon äußerst ungünstig. Der SCC ging stark ersatzgeschwächt in die Partie. Ein Dutzend Spieler – darunter die Topscorer Ivan Patayala und Nico Kuicke – fehlten verletzungsbedingt oder aus beruflichen Gründen, so dass Coach Ralph Tibursky nur zwei Reihen aufbieten konnte. Sein Gegenüber, Norbert Pascha, konnte hingegen auf drei Reihen setzen. Doch der personelle Vorteil machte sich lange nicht bemerkbar.

Denn über weite Strecken der Partie zeigte der SCC, wie man gegen einen nicht nur numerisch, sondern auch spielerisch überlegenen Gegner das Spiel offen halten kann. Die Gäste standen kompakt in der Abwehr und machten vor allem den Slot vor dem Tor dicht. Fass war das dominantere Team und hatte mehr Toraktionen, doch mehr als Schüsse aus dem Halbfeld brachten die Gastgeber nicht zustande. Entweder stand ein SCC-Spieler dazwischen, oder die Schüsse wurden zur sicheren Beute von SCC-Keeper Bernd Homm. Die Gäste lauerten ihrerseits auf Konter, von denen es im ersten Drittel allerdings nicht viele gab.

Gleich zu Beginn des zweiten Drittel zahlte sich die Taktik von SCC-Coach Tibursky jedoch aus. Einen langen Pass von Strachan Wilson nahm David Sarman gekonnt im Rückwärtslaufen auf und überwand mit einem halbhohen Schuss Fass-Torhüter Dennis Kuhn. In der Folge erhöhten die Fässer nochmals den Druck. Robert Bäuerle bot sich in der 24. Minute die Chance zum Ausgleich, als er einen Abpraller von der Bande aufs Tor setze, SCC-Keeper Homm war jedoch zur Stelle. Der SCC lauerte weiter auf Konter: Eine gute Gelegenheit bot sich Lucas Reiche in der 30. Minute, er schoss allerdings über das Tor. In der 34. Minute fiel dann der verdiente Ausgleich: Fass-Stürmer Lennart Hellwig machte sich im eigenen Drittel auf den Weg, überwand die komplette SCC-Abwehr und nagelte den Puck schlussendlich ins linke obere Eck. Bitter für den SCC: Wieder war es ein eigenes Überzahl-Spiel, in dem die Charlottenburger ein Tor kassierten – wie schon zuletzt gleich mehrfach gegen die Berlin Blues.

Mit dem Tor kippte die Partie: In den folgenden fünf Minuten zog Fass auf 6:1 davon. Der SCC verlor komplett die Ordnung in der Defensive und bekam vor allem in der Zone vor dem Tor keinen Zugriff. Nur eine Minute nach dem Ausgleich legte Thomas Cote-Miller hinter dem Tor für Hellwig auf, der am kurzen Eck keine Mühe hatte. Auch die weiteren Treffer folgten einem ähnlichen Schema. Immer war es ein Abpraller oder ein Pass vors Tor, den ein Fass-Spieler aus kurzer Distanz nutzen konnte. Damit war die Partie schon vor den letzten 20 Minuten entschieden, denn nichts deutete darauf hin, dass die Gäste diesen Rückstand noch einmal aufholen könnte.

Die Mannschaft wirkte zunehmend müde, fand aber im dritten Drittel immerhin wieder seine Ordnung. Wie schon im ersten Drittel tat sich Fass schwer, zu klaren Chancen zu kommen, der SCC blieb bei seiner Konter-Taktik. SCC-Stürmer Paulus Kowalski prüfte in der 46. Minute Fass-Torhüter Kuhn. Die Gastgeber brauchten ein 5:3-Überzahl, um zu einem weiteren Tor zu kommen. Cote-Miller überwand den geschlagenen SCC-Keeper  (55. Minute). Kurz darauf hatte erneut Kowalski die beste Chance für den SCC im letzten Drittel, als er nach einem Konter frei vor dem Tor zum Schuss kam. Das war der Schlusspunkt hinter einem an Höhepunkten insgesamt armen Schlussabschnitt. 

Fass 1b steht nach dem Sieg und der Niederlage der SCC Adler im Parallelspiel gegen die BSC "Die Wikinger" sicher im Halbfinale. Ebenjene Wikinger sind am kommenden Wochenende Gegner des SCC im letzten Hauptrundenspiel der Saison.

Torstatistik:

0:1 (21. Min) David Sarman (Strachan Wilson)
1:1 (34. Min) Lennart Hellwig (Robert Bäuerle)
2:1 (35. Min) Lennart Hellwig (Thomas Cote-Miller; Gustav Nygren)
3:1 (37. Min) Marco Cote (Thomas Cote-Miller; Lennart Hellwig)
4:1 (37. Min) Fabian Müller
5:1 (38. Min) Julian Wagner (Florian Müller, Lennox Ratz)
6:1 (39. Min) Maximilian Gasch (Paul Lüttcher)
7:1 (55. Min) Thomas Cote-Miller

Strafzeiten:

Fass 1b: 2 (0-2-0); SCC Berlin: 4 (0-0-4)

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